Feuerwellen Erotischer Roman by Fiona Mitchell

Feuerwellen  Erotischer Roman by Fiona Mitchell

Autor:Fiona Mitchell [Mitchell, Fiona]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426434833
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 2015-01-13T16:00:00+00:00


Der Kellner führte Leon zu seinem Platz. Der Brite war zufrieden. Ganz wie er es gewünscht hatte, wies ihm der Ober einen kleinen Tisch in einer ruhigen Ecke hinter dem Buffet zu. Leon guckte auf die Uhr. Kurz vor eins. Er schob seine Sonnenbrille ins Haar und schaute sich um. Die Gäste waren zweifelsohne Geschäftsleute und dabei so ganz anders als die in den Brasserien und Restaurants rund um den Gendarmenmarkt. Das hier ist eben das alte Berlin, dachte er und nahm sich die Karte. Kaum hatte er sie aufgeschlagen, da trat schon Schumann an den Tisch und setzte sich nach kurzem Händeschütteln ohne weitere Aufforderung. Sofort winkte er den Kellner herbei und bestellte zwei Gin Tonic. Dann lehnte er sich zurück, atmete tief aus und faltete seine Hände im Schoß.

»Also«, forderte er Leon auf, »was haben wir so Dringendes zu besprechen, das keinen Aufschub duldet?« Er lockerte seinen Krawattenknoten und betrachtete aufmerksam den jungen Mann. Die Bedienung brachte den Aperitif, und beide Männer erhoben ihr Glas.

»Auf einen aufschlussreiches Lunch«, sagte der Kunsthändler leise und trank. Leon folgte seinem Beispiel, dann beugte er sich seinem Gesprächspartner entgegen. Ohne Zeit für Höflichkeitsfloskeln zu vergeuden, fiel er mit der Tür ins Haus. Er berichtete von Matthews Unmut, was die Behandlung seiner Tochter durch ihn, Falk Schumann, anging, und machte seinem Gegenüber deutlich, dass ausschließlich Friedewald der Schlüssel zum Gelingen der anstehenden Ereignisse war. Dabei blieb Leon stets höflich und sachlich und versuchte, sich selbst ins beste Licht zu rücken.

Schumann hörte aufmerksam zu. Obwohl auch er über gute Kontakte verfügte, war es ihm vollkommen entgangen, dass Friedewald so eng mit dem Amsterdamer Sammler befreundet war. Aber er war kein Mann, der sich über die Vergangenheit Gedanken machte. Was passiert war, war passiert, und nun galt es, die Karre aus dem Dreck zu ziehen.

»Herr Friedewald möchte Ihnen einen Vorschlag machen«, sagte Leon ruhig. Falk hob die Hand und beugte sich Matthews Assistenten entgegen. Ein wissendes Grinsen umspielte seinen Mund.

»Ich kann mir schon denken, was Sie meinen, Leon. Lassen Sie es mich so formulieren: Ihrem Chef schwebt ein Gefangenenaustausch vor, wenn mir dieses Wort gestattet ist. Ich lasse Phoebe in Ruhe und gebe ihr den kleinen Installateur zurück, und im Gegenzug kann ich den 3rd Floor zum geplanten Termin ausstatten.«

Leon sah ihn an und nickte. »That’s the deal«, sagte er leise.

Schumann zupfte an seinen Manschetten und räusperte sich.

»Was soll ich Ihnen sagen, junger Mann. Wir sind doch irgendwie alle Spieler. Und wer pokert, der muss auch damit rechnen, zu verlieren. Nun. Ich habe nicht erwartet, dass die Geschichte so ausgeht, aber ich bin kein nachtragender Mensch, und bis jetzt ist nichts passiert, was sich nicht ändern ließe. Aber wenn ich mir die Frage erlauben darf: Welche Rolle kommt Ihnen bei dieser entzückenden Scharade zu?« Jetzt grinste er über das ganze Gesicht. Leon fühlte seinen Puls schneller schlagen. Schumann hatte das Stichwort für seinen Auftritt geliefert. Er strich sich die Haare aus der Stirn, um den Kunsthändler beidäugig fixieren zu können.

»Sie haben natürlich recht, auch ich bin kein Unschuldslamm.



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